Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)

Die Erste Hilfe bei Katastrophen und Unglücken endet nicht mit der Behandlung verletzer Personen. Auch die Seele leidet unter den Eindrücken dieser Erlebnisse und benötigt Erste Hilfe. Deshalb verfügen die Malteser über ehrenamtliche Helfer, die in psychosozialer Notfallversorgung geschult sind und Betroffene sowie deren Angehörige betreuen können.
Kriseninterventionsteams (KIT)
Die sogenannten Kriseninterventionsteams sind ein Bestandteil des Rettungsdienstes. Während sich Notarzt und Notfallsanitäter um die körperlich verletzten Menschen kümmern, begleiten Malteser Kriseninterventionsteams indirekt von einem Unglück betroffene Personen, wie unverletzt Beteiligte, Augenzeugen, Angehörige und Hinterbliebene, um ihnen bei der Bewältigung ihrer seelischen Belastungen zu helfen.
Helfer können diese qualifizierte Unterstützung nutzen, um belastende Erfahrungen aus ihren Einsätzen zu verarbeiten.
... damit deine Seele aus dem Einsatz kommt. Hier finden Einsatzkräfte Möglicheiten der Einsatznachsorge.
Sozialer Ansprechpartner:
Überall dort, wo Menschen zusammen arbeiten, können auch Konflikte entstehen. Dem Arbeitsplatz kann eine große Bedeutung für das Entstehen, das Erkennen und den Verlauf von Konflikten und Problemen, sowie deren Verarbeitung zukommen. Soziale Ansprechpartner/Innen im Malteser Hilfsdienst bieten deshalb im Rahmen der Mitarbeiterfürsorge und der Gesundheitsförderung Kolleginnen und Kollegen, Helferrinnen und Helfern Unterstützung bei der Bewältigung von bestehenden oder sich anbahnenden Problemen an.
Krisenintervention:
Die Stärken des Malteser Hilfsdienstes liegen u.a. in der Notfallkompetenz, die sich in der Notfallvorsorge und hier im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung wieder finden. Dies ist eine der Kernkompetenzen der Malteser. Als anerkannte Experten für psychosoziale Notfallversorgung in einer kirchlichen Hilfsorganisation bieten sie eine qualifizierte und auf den Fundamenten des Christentums beruhende Betreuung und Begleitung von Menschen in akuten Krisensituationen an. In diesem Sinne bieten die Malteser eine erste Hilfestellung zur psychischen Stabilisierung für Betroffene, Angehörige, Ersthelfer und Augenzeugen nach potenziell traumatisierenden Ereignissen und können damit die Weichen für eine weitere positive Verarbeitung des Ereignisses stellen. Mit ihrem christlichen Selbstverständnis und ihrer Fachkompetenz sind sie in Krisensituationen präsent.
Einsatznachsorge:
In der Einsatznachsorge haben wir über ganz Deutschland verteilt Einsatznachsorgeteams. Diese Teams bestehen aus speziell geschulten Einsatzkräften aus dem Rettungsdienst, dem Katastrophenschutz oder sonstigen Einsatz-Einheiten, die gemäß den Richtlinien der ICISF in der Methode des CISM (Critical Incident Stress Management) ausgebildet (zertifiziert) sind. (sogenannte „Peers = Kollege aus den eigenen Reihen, dem eigenen Fachgebiet)
Sie werden durch ebenfalls in dieser Methode trainierte (zertifizierte) psychosoziale Fachkräfte (z.B. Theologen, Psychologen, [Sozial-] Pädagogen, Ärzte) unterstützt.
Diese sind hauptsächlich in der Akutintervention bei Personal nach besonders belastenden Einsatzereignissen tätig. Die Arbeitsweise richtet sich nach den bereits genannten Vorgaben der International Critical Incident Stress Foundation (ICISF) in der Methode des CISM (Mitchell & Everly 1996, 2002).
Inzwischen sind die Methoden und Angebote des CISM weltweit anerkannt. Internationale Organisationen wie die UN und viele Non-Profit-Organisationen organisieren ihre Nachsorgeangebote nach dem CISM-Standard. Die von den Teams angebotenen Maßnahmen erstrecken sich über die Beratung von Führungs- und Einsatzkräften direkt vor Ort, über diverse Einzel- und Gruppeninterventionen bis, bei Bedarf, hin zu einer professionellen Überleitung der Betroffenen in therapeutische Behandlung.
... damit deine Seele aus dem Einsatz kommt. Hier finden Einsatzkräfte Möglicheiten der Einsatznachsorge.